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Freitag, 24. Juli 2020
Der FC Bayern droht in diesem Sommer tatsächlich zwei Leistungsträger zu verlieren. Bei Thiago stehen die Zeichen klar auf Abschied, bei Abwehrchef David Alaba zieht sich der Poker um einen neuen Vertrag arg in die Länge. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge spricht eine Warnung aus.
Karl-Heinz Rummenigge ist nicht nur glücklich. Ausgerechnet an jenem Tag, an dem der FC Bayern nichts als Glück und Stolz ausstrahlen möchte. Nach dem womöglich zähesten Transferringen in der Geschichte des Klubs und ein paar ersten Trainingseinheiten auf den Fußballplätzen an der Säbener Straße wird er nun endlich vorgestellt, der Königstransfer der Münchner, Leroy Sané. Die gar nicht mehr so übertrieben teuer gestillte Sehnsucht des Rekordmeisters nach einem deutschen Superstar. Auf und neben dem Platz. Und um ihren neuen Stolz zu präsentieren, haben die Münchner ihre erste Riege in das Pressestüberl des Imperiums geschickt: Neben Rummenigge und Sané sitzen da auch Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic.
Und sie schwärmen. Von Tempo und Dribbelvermögen des Neuzugangs (Rummenigge), von Technik und Mentalität (Salihamidzic) und vom Unterschied, den Sané in entscheidenden Momenten machen könne (Kahn). Etwas verdichtet könnte man sagen: Sie sind ziemlich beeindruckt von diesem Spieler, den sie nun für rund 50 Millionen Euro von Manchester City verpflichtet haben. Der die spektakuläre Offensive des Klubs um Serge Gnabry, Kingsley Coman, Thomas Müller und natürlich Robert Lewandowski nochmal spektakulärer machen soll. Und weil Sané eben Qualitäten hat wie derzeit kaum ein anderer Fußballer in Deutschland, sind sie nun sehr glücklich, so bekennt Salihamidzic, "dass wir das hingekriegt haben, dass Leroy endlich in München ist".
Mit zähen, bisweilen auch skurrilen Verhandlungen sind die Bayern derzeit sehr geübt. Zunächst brachten sie die Gespräche mit einem offensiv verärgerten Manuel Neuer zu einem erfolgreichen Ende. Zu einem Ende, mit dem sie Alexander Nübel, dem potenziellen Nachfolger ihrer unumstrittenen Nummer eins, nicht direkt alle Hoffnungen auf einen mittelfristigen Stammplatz zertrümmerten. Dann folgte eben Sané. Ebenfalls sehr zermürbend, aber ebenfalls erfolgreich. Und in Zeiten von Corona wohl auch angemessen in der Wahl der finanziellen Mittel. Die sollen derweil das Problem in der nächsten zähen Verhandlung sein. In der mit Abwehrchef David Alaba. Und die Gespräche mit dem Berater des Österreichers nerven die Münchner Bosse offenbar sehr. Zumindest Rummenigge.
Die Sonne scheint nicht mehr so hell
Dessen Pegel der Glückseligkeit sank bedrohlich, als der Stand der Dinge abgefragt wurde. "Hasan ist in den Gesprächen mit den Beratern von David Alaba. Bis dato, muss man korrekterweise sagen, haben wir noch keine Lösung gefunden." Man wolle den Vertrag mit dem 28-Jährigen aber grundsätzlich verlängern. Sollte das nicht möglich sein, müsse man sich mit "anderen Optionen auseinandersetzen". Vermutlich nur mit einer. Mit einem Verkauf, denn der Vertrag von Alaba läuft im kommenden Sommer aus. Gleiches gilt übrigens für Thiago. Dessen Abgang indes deutlich wahrscheinlicher ist als der von Alaba. So betonte der Bayern-Boss noch einmal, dass der spanische Mittelfeldspieler "zum Abschluss seiner Karriere gerne was Neues machen" wolle. Zum Beispiel den FC Liverpool? Nichts Konkretes wissen die Münchner.
Nichts Konkretes riefen sie auch zu den Gründen für das zähe Ringen mit Alabas Vertretern ab. Allerdings deutete der Bayern-Boss in nun verschärftem Ton an, dass die Vorstellungen des künftigen Verdienstes deutlich auseinanderlägen. Statt derzeit offenbar 15 Millionen Euro pro Jahr sollen die Forderungen aus dem Umfeld des Österreichers bei 20 Millionen liegen. Das hatte die "Bild" vor knapp zwei Wochen berichtet. "Bei den Gehältern scheint im Spitzenbereich der eine oder andere Berater noch der Meinung zu sein, dass trotz Corona in der Welt die Sonne draußen noch hell scheint", ärgerte sich Rummenigge. Dem sei aber nicht so. "Aber vielleicht gibt es noch die Möglichkeit, am Ende des Tages zu einer, sagen wir mal, Kompromisslösung zu kommen."
Sowohl im Fall von Thiago als auch bei Alaba wird es allerdings keinen schnellen Abgang geben. Ebenso keinen "Summer Sale". Bei beiden Fußballern würde man sich erst ab einer "gewissen Zahl" mit einem Verkauf beschäftigten. Für die anstehende Entscheidung in der Champions League sind die Spieler indes fest eingeplant, anders übrigens als Sané, der nicht spielberechtigt ist. Der Neuzugang will sich derweil um eine schöne neue Bleibe in der Stadt kümmern und darum, seinen rechten Fuß besser zu machen.
Für den FC Bayern kann es ungeachtet von Thiago und Alaba indes noch ein sehr arbeitsreicher Sommer werden. Denn womöglich drohen noch zwei weitere Abgänge - die der langsam alternden Abwehr-Kolosse Jérôme Boateng (er war zuletzt noch sehr wichtig) und Javi Martínez (er war zuletzt nur noch selten sehr wichtig). Rummenigge erklärte dazu: "Man wird abwarten müssen, ob die beiden bis zum Ende ihrer Laufzeit bei uns bleiben möchten oder ob sie noch etwas anderes machen können und wollen." Das Transferfenster ist bis 5. Oktober geöffnet. Der Klub halte "die Augen offen", sagte Salihamidzic, der den Markt als "Corona-geschädigt" bezeichnete: "Da ist es nicht einfach, aber wir schauen, was möglich ist."
July 24, 2020 at 01:00PM
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Klare Botschaft Richtung Alaba:Bayern-Boss Rummenigge verschärft den Ton - n-tv NACHRICHTEN
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